Protein - auch Eiweiß - Aminosäuren
1 Gramm Protein = 17,17 KJ = 4,1 Kcal: Eiweiß besteht aus 20 Aminosäuren, den unentbehrlichen und den entbehrlichen!
Eiweiß dient als Baustoff und ist für den Aufbau und den Erhalt von Körpersubstanzen notwendig. Protein wird nur bei Mangelzuständen oder lang andauernder Belastung vom Körper zur Energiegewinnung herangezogen. Aus Eiweiß bestehen Gewebe, Haut und Haar und viele wichtige Stoffe, die dafür verantwortlich sind, dass Organismen funktionieren, wie zum Beispiel Enzyme, Hormone, Antikörper und die roten Blutkörperchen. Eiweiß besteht zum Unterschied von Kohlenhydraten und Fetten nicht nur aus C, H und O, sondern noch zusätzlich aus N und S (Stickstoff und Schwefel). Eiweißmoleküle entstehen durch Reaktion von Aminosäuren unter Wasserabspaltung. Eine Unterversorgung mit Eiweiß führt zu Wachstumsverzögerung und zu Krankheiten, aber auch eine Überversorgung kann zu Nierenproblemen und Gicht führen. Ihr Anteil an Protein sollte ca. 20-30 % der Gesamtkalorienaufnahme ausmachen.
Eiweißstoffe: Abumin = Fisch, Fleisch, Milch und Ei sowie Kartoffel, Globulin = Fisch, Fleisch und Hülsefrüchte
- Kleber = Getreide
- Kollagen = Bindegewebe
- Myoglobin = Fleisch
- Hämoglobin = Blut
- Caseinogen = Milch und Milchprodukten
Eiweiße sind als Baustoffe von Enzymen und Hormonen an allen biochemischen Prozessen beteiligt. Sie bilden Strukturelemente für Muskelfasern, Knorpel, Knochen Sehnen und Haut. Als Antikörper des Immunsystems schützen sie den Körper vor Infektionen. Aminosäuren sind die elementaren Struktureinheiten der Proteine. Gewöhnlich findet man in den Proteinen 20 verschiedene Aminosäuren. Acht dieser Aminosäuren kann der Mensch nicht selbst synthetisieren, diese sind unentbehrlich.
Unentbehrliche Aminosäuren:
Entbehrliche Aminosäuren:
- Arginin*
- Alanin
- Aspargin/Asparginsäure
- Cystein/Cystin*
- Glutamin Glutaminsäure
- Glyzin
- Serin
- Tyrosin*
- Ornithin
* unter bestimmten Voraussetzungen auch unentbehrlich
Aminosäuren sind für unseren Körper unentbehrlich und müssen von außen zugeführt werden. Die erste Wahl ist nach wie vor eine ausgewogene Ernährung. Unsere Esskultur gewährleistet dieses jedoch nicht immer. Somit eine Supplementierung oft zu empfehlen ist.
Leistungssportler wissen schon seit langem den Wert der Supplements zu schätzen. Sowohl die Regeneration nach Sporteinheiten, die Produktion von wichtigen Immunglobulinen, welche durch harte Trainingseinheiten und Stressfaktoren zerstört werden, als auch eine verbesserte Leistungsfähigkeit kann durch Nahrungsergänzungen erreicht werden.
Weitere allgemeine Informationen über - Aminosäuren
Proteine setzen sich aus einzelnen Aminosäuren zusammen. Daher benötigt auch unser Körper Aminosäuren, um einerseits Muskeln aufzubauen und andererseits wichtige Immunbestandteile, Enzyme und Blutbestandteile (Hämoglobin) bilden zu können. Praktisch alle Vitalsubstanzen, die unser Organismus zum Leben benötigt, werden aus verschiedenen Aminosäuren zusammengesetzt.
Aminosäuren sind die eigentlichen Bausteine für Enzyme, Hormone, Mittler- und Transmitterstoffe, usw. Täglich "baut" der Organismus zwischen 80.000 und 120.000 unterschiedliche Enzyme, indem er verschiedene Aminosäure-Moleküle aneinanderreiht und zu Molekülketten "umbaut". Die Aminosäuren, die für diese Vorgänge notwendig sind, entnimmt der Organismus der täglichen Nahrung. Sie sind so ziemlich die einzigen Substanzen, die die Magen-Darmbarriere überwinden und in die Blutbahn übergehen können. Das Blut transportiert sie dann an jene Stellen, wo Sie benötigt werden. Unsere moderne Ernährungsweise stellt nicht immer sicher, dass wir auch wirklich alle notwendigen, essentiellen Aminosäuren in genügender Menge aufnehmen. Außerdem sinkt die Aufnahmefähigkeit des Körpers mit zunehmendem Alter. Oft werden Sie als Jungbrunnen bezeichnet.
Fassen wir nochmal zusammen: Insgesamt gibt es 20 Aminosäuren, von denen 9, es können unter bestimmten Bedingungen z.B. Stress oder hartes Training 12 sein, die essentiell sind. "Essentiell" in diesem Zusammenhang heißt auch, dass sie vom Organismus nicht selbst hergestellt werden können und mit der Nahrung aufgenommen werden müssen -somit unentbehrlich sind. Für Eiweiß gibt es keinen Speicher. Der Körper wird hauptsächlich aus dem "Aminosäurenpool" im Blut mit Eiweißbausteinen versorgt. Dieser "Aminosäurenpool" muss regelmäßig mit Eiweiß aus der Nahrung nachgefüllt werden. Er kann in Zeiten hoher Belastung (z.B. durch Sport/Muskelaufbautraining) schnell erschöpft sein. Dann stehen dem Körper zu wenige Bausteine für Muskeln, Botenstoffe im Gehirn, Hormone etc. zur Verfügung.
Folgende Aminosäuren werden dafür benötigt:
L-Glutamin
L-Glutamin ist eine reiche Energiequelle für die Zellen des Körpers. Die Aminosäure Glutamin ist für den Körper in vielerlei Hinsicht wertvolles Regenerationsmaterial. Mit über 60% stellt L-Glutamin die Aminosäure mit dem höchsten Anteil in der Muskelzelle dar. Glutamin ist eine unentbehrliche Ergänzung für den Muskelaufbau, die Fitness und die Regeneration. Verringerte Konzentrationen an L-Glutamin im Blutplasma wurden als wichtiger Bestandteil des Übertrainings erkannt, das zu einer Verringerung der Immunabwehr beiträgt. Daher erhält L-Glutamin die Leistungsbereitschaft und Fitness. Bei intensivem Sport und Muskeltraining verbraucht der Körper große Mengen an L-Glutamin. Ein Ausgleich des Glutaminverlustes ist für die Regeneration des Körpers sehr nützlich. L-Glutamin kann so zu einer Leistungssteigerung sowohl beim Kraft- als auch beim Ausdauersportler durch entsprechendes Training führen. Glutamin bietet viele Vorteile für den leistungsorientierten Sportler. Nach dem 30. Lebensjahr tendiert die Zusammensetzung des Körpers immer mehr in Richtung weniger Muskel- und mehr Fettgewebe. L-Glutamin kann in dieser Situation sehr nützlich sein, da es die Fähigkeit hat, die Proteinsynthese positiv zu beeinflussen.
L-Alanin
L-Alanin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, d. h. der Körper kann sie selbst herstellen. Als Vorstufe für den Glucoseaufbau ist L-Alanin für die Energiebereitstellung und die Regulierung des Blutzuckerspiegels von großer Bedeutung, vor allem dann, wenn körpereigene Glycogenspeicher aufgebraucht sind. Diese Aminosäure ist daher von großer Bedeutung für Sportler unter Höchstleistungen.
L-Arginin
L-Arginin gehört zu den wichtigsten Aminosäuren und spielt eine entscheidende Rolle für die Muskelfunktion beim Wachstum und beim Heilungsprozess. Der menschliche Körper kann L-Arginin zwar selbst synthetisieren, doch eine Ergänzung ist vor allem bei erhöhtem Bedarf wie bei einseitiger Ernährung, Krankheit und vor allem bei sportlichen Aktivitäten besonders wichtig.
L-Asparaginsäure (L-Aspartic Acid)
L-Asparaginsäure spielt eine Rolle im Energiestoffwechsel. In Form von Asparagin ist sie beteiligt an der Verbrennung und Produktion von Zellenergie. Sie fördert die Ausdauer bei starker physischer Aktivität, wie etwa Sport. Sie kann Erschöpfungen entgegenwirken.
L-Cystein
L-Cystein ist eine nicht-essentielle, schwefelhaltige und wasserlösliche Aminosäure. L-Cystein ist eine wichtige Komponente für Haar, Nägel und das Keratin der Haut. L-Cystein stabilisiert die Proteinstruktur und hilft der Collagenformation. Dadurch wird die Hautgesundheit unterstützt und Struktur und Elastizität von Haar und Nägeln gefördert.
L-Glycin
L-Glycin ist die kleinste natürlich vorkommende Aminosäure. Glycin fördert die Bildung von Hämoglobin. Es wird im Körper zu Kreatin umgewandelt, welches ein wesentlicher Faktor für die Muskelaktivität und somit für sportliche Aktivitäten ist.
L-Histidin
L-Histidin ist eine semi-essentielle Aminosäure. Sie kommt im Hämoglobin vor und ist ein Eiweißbaustein, der die Eisenaufnahme und die Bildung der roten Blutkörperchen verbessert. Es aktiviert auch die weißen Blutkörperchen (Stärkung des Immunsystems). Hieraus ergeben sich die Anwendungen bei Anämie, Arthritis, Gelenkschmerzen, -versteifungen und -entzündungen.
L-Isoleucin
L-Isoleucin gehört zur Gruppe der BCAAs und ist eine essentielle Aminosäure. Isoleucin fungiert u.a. als Energielieferant in den Muskelzellen und dient somit direkt der Muskelkraft. Ein Defizit an Isoleucin kann u.a. zum Abbau von Muskelmasse und einem niedrigen Blutzuckerspiegel führen. Es ist der Ausgangsstoff für Muskeleiweiß und beschleunigt die Wundheilung.
L-Leucin
L-Leucin ist eine essentielle Aminosäure und gehört ebenfalls den BCAAs (Branched Chain Amino Acids) an. Sie dient der Synthese von Protein, bildet einen Vorläufer für Cholesterin und Carotin. Wie bei allen essentiellen Aminosäuren führt ein Mangel zu Schwäche, Appetitlosigkeit, Magersucht und Krankheitsanfälligkeit. In ausreichender Menge Ihrem Körper zugeführt fördert Leucin die Ausdauer und den Muskelaufbau. Leucin ist Bestandteil von Eiweiß und kann ohne Umwandlung von der Leber aus direkt in die Muskeln gelangen, wo es als Energiequelle sofort nutzbar ist. Desweiteren beeinflusst es die Aktivität von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. Leucin fördert die Knochen- und Hautheilung.
L-Lysin
L-Lysin ist ebenfalls eine essentielle Aminosäure. Sie ist wichtig zur Aufrechterhaltung des Stickstoff-Gleichgewichts und optimalem Wachstum. Lysin ist lebenswichtig für bestimmte Eiweißstoffe in der Produktion von körpereigenen Enzymen, Hormonen, Kollagen und Antikörpern zur Bekämpfung bestimmter Virusarten. L-Lysin fördert die Knochenbildung, verleiht Kraft, Ausdauer, jugendliche Energie und fördert die Fettverbrennung.
L-Methionin
Wie Cystein ist Methionin eine schwefelhaltige Aminosäure. In der Regenerationsphase nach Widerstandstraining aber auch nach starken Muskelverletzungen ist der Methioninbedarf besonders hoch. Methionin spielt eine wichtige Rolle für die Bildung und die Erhaltung der Bausteine für eine gesunde Knorpelstruktur, insbesondere der Proteoglycane und Glycosaminoglycane.
L-Phenylalanin
L-Phenylalanin ist eine essentielle Aminosäure, die für verschiedene biochemische Prozesse erforderlich ist, u. a. die Synthese von Neurotransmittern im Gehirn. Sie soll die sexuelle Erregung steigern und Hormone freisetzen, die den Appetit regulieren und Hungergefühle verringern.
L-Prolin
L-Prolin ist eine nicht-essentielle Aminosäure und wird im menschlichen Körper benötigt für die Bildung von Kollagen, dem Protein in Bindegeweben und Knochen. Prolin ist wichtig für Gelenke, Sehnen und eine normale Funktion und Regeneration des Herzmuskels. Es sorgt für Festigkeit und Stabilität des menschlichen Gewebes und der Knochen. Bei starker körperlicher Belastung, wie zum Beispiel beim Ausdauersport, sollten Sie L-Prolin Ihrem Körper zur zusätzlichen Unterstützung zuführen.
L-Serin
L-Serin ist eine nicht-essentielle Aminosäure. Während stärkerer körperlicher Belastung werden in der Muskulatur keine körpereigenen Eiweiße aufgebaut, da die Energiefreisetzung vorrangig ist. Aminosäure-Produkte können die schnelle Deckung dieses Bedarfs unterstützen. Vor allem bei intensivem Training oder Stress empfiehlt es sich um so mehr auf eine ausreichende Zufuhr zu achten. L-Serin ist eine Aminosäure, die wichtig für die Energieversorgung des Körpers in Belastungssituationen ist. Ein Serinmangel kann zu Abgeschlagenheit und Depression führen.
L-Threonin
L-Threonin ist eine essentielle und somit lebenswichtige Aminosäure. Ihre Rolle übernimmt sie bei der Produktion von Immunglobulinen und Antikörpern. L-Threonin ist wichtig für ein funktionierendes Immunsystem. Das Immunsystem ist das körpereigene Abwehrsystem. Seine Aufgabe ist es, mit Hilfe zahlreicher Abwehrstoffe und Antikörper, eindringende Fremdkörper abzuwehren bzw. unschädlich zu machen. Diese Aminosäure ist daher unverzichtbar für eine funktionierende körpereigene Abwehr.
L-Tryptophan
Innerhalb der essentiellen Aminosäuren ist L-Tryptophan die Aminosäure, die durchgehend
mengenmäßig am wenigsten in gewöhnlicher Nahrung zu finden ist. Diese Aminosäure hat darüber hinaus historische Bedeutung, da sie die Erste war, der ein direkter Einfluss auf die Bildung von Serotonin nachgewiesen werden konnte. L-Tryptophan stellt die Ausgangssubstanz für Serotonin, einen Botenstoff des Gehirns, dar. Serotonin ist verantwortlich für innere Ruhe, Ausgeglichenheit und für Glücksgefühle. Dieses Hormon stellt somit einen Stressregulator dar. Ihr teilweise schmerzlindernder Effekt könnte auch darin begründet sein, dass L-Tryptophan bei der Bildung von Serotonin mitwirkt.
L-Tyrosin
L-Tyrosin ist eine nicht-essentielle Aminosäure. Aus L-Tyrosin werden im Körper zahlreiche wichtige körpereigene Stoffe gebildet. Diese Aminosäure ist für den Körper unentbehrlich. Dies aus folgenden Gründen: L-Tyrosin ist Ausgangsmaterial bzw. Vorstufe wichtiger Stoffe im Körper. So unterstützt L-Tyrosin die natürliche Adrenalinproduktion. Weiter leiten sich von dieser Aminosäure auch andere Botenstoffe
(Neurotransmitter), wie Dopamin und Noradrenalin ab.
L-Valin
Auch L-Valin ist unentbehrlich (essentiell) für den menschlichen Körper. Sie nimmt einen speziellen Platz unter den Aminosäuren ein, denn L-Valin ist Energielieferant für die Muskulatur. Sie ist unter anderem für die Regeneration und Erhaltung des Muskelgewebes von Bedeutung. L-Valin ist wie die übrigen BCAAs antikatabol und anabol (verhindert den Abbau, fördert den Aufbau). L-Valin ist eine der essentiellen Aminosäuren, die nur in geringen Mengen in Nahrungsmitteln vorkommt. Sie ist wichtig für die Wiederherstellung der physischen Kraft.
L-Ornithin Hydrochlorid
L-Ornithin ist eine freie Aminosäure. Sie gehört zur Gruppe der nicht-essentiellen Aminosäuren und wird deshalb als Zusatz zu Sporttrainingsprogrammen und bei Schlankheitskuren genutzt.